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Deutscher Herbst

Ein sprachgewaltiger und dystopischer Reisebericht des Deutschlands der Stunde Null

Für Euch gelesen von Moritz Hocke

Im Herbst des Jahres 1946 reist der Schriftsteller Stig Dagerman im Auftrag der schwedischen Zeitung durch das besetzte Deutschland, um eine Reportage über die Nachkriegszeit zu verfassen. Er durchquert zerstörte Metropolen, abgeschiedene Regionen und sucht die Begegnung mit ihren Bewohnern. Dagerman erlebt vor Ort einen Deutschen Herbst, der bereits von Hunger und Kälte geprägt ist; ein Orakel dessen, was im Winter 46/47 auf die Deutschen zukommen soll. Den Menschen, mag ihr Elend noch so groß sein, begegnet er auf seiner Reise stets auf Augenhöhe, ohne sie zu bemitleiden oder in Opfer und Täter zu kategorisieren. Dies spiegelt sich unmittelbar in seinen Texten wieder; eine ausgewogene Mischung aus Distanz und Empathie. Gleichzeitig entwirft er ein atmosphärisches Dokument deutscher Zeitgeschichte, welches die gesellschaftlichen und persönlichen Aspekte eines besetzten Landes und seiner notleidenden Bevölkerung beleuchtet; Eine hungernde und frierende Nation dessen demokratische Emanzipation noch ungewiss ist.

Im Anhang des Buches findet sich eine lesenswerte Auswahl von Briefen des Schriftstellers, welche er während der Reise in die Heimat schickte und ein Nachwort des Übersetzers, welches das Werk in seinen zeithistorischen Kontext einordnet. 

Der 2014 gegründete und inzwischen mit dem deutschen Verlagspreis ausgezeichnete Guggolz-Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neuübersetzungen und Erstauflagen vergessener oder nicht-übersetzter Autor:innen abseits der im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehenden Regionen der literarischen Landkarte vorzustellen.

 

Hier geht es zur Videorezension von "Deutscher Herbst".

 

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Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783945370315
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