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Selbstmordattentäter sterben, um zu töten

Wie werden Menschen zu Selbstmordattentätern? Wie entstehen und funktionieren ihre Ideologien? Wie kann man dem Selbstmordterrorismus sinnvoll begegnen? - Eine psychologische Analyse

Erschienen am 19.03.2007, 1. Auflage 2007
19,80 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783866760028
Sprache: Deutsch
Umfang: 263 S., 15 Fotos
Format (T/L/B): 1.6 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Selbstmordattentäter sind weder Amokläufer noch krankhafte Gewalttäter. Sie sind auch keine frustrierten Menschen, die in ihrem Leben keinen Sinn sehen. Solche Erklärungsversuche greifen viel zu kurz, um diese spezielle Form des Terrorismus verständlich zu machen. Denn dem Handeln von Selbstmordattentätern liegt nichts Irrationales zu Grunde, sondern eine klare und bewusste Entscheidung, die sich konsequent aus ihrem Leben ergibt. Will man verstehen, warum jemand zu einem Selbstmordattentäter wird, muss man daher die Mechanismen untersuchen, die ihn zu dieser Entscheidung führen. Das bedeutet, sein Weltbild, seine Werthaltungen, seine Identität und seine Bedürfnisse - letztlich seine Psyche aufzuschlüsseln, die das Fundament für sein Denken und Handeln darstellt. Eine solche psychologische Analyse des Selbstmordterrorismus wird in diesem Buch vorgenommen. Über die Auseinandersetzung mit der Geschichte, Kultur, Religion und politischen Lage unterschiedlicher Terrorgruppen, die mit Selbstmordattentaten operieren, kann ein typischer Gang der Entstehung solcher Gruppen identifiziert werden. Anhand von Aussagen aus Testamenten, Abschiedsbriefen und Kampfparolen gelingt es außerdem, eine detaillierte Innenansicht der Ideologien von Selbstmordattentätern zusammenzustellen. Die komplexe und vernetzte Dynamik, die zwischen allen diesen Dingen wirkt, wird im Anschluss in einem Modell veranschaulicht. Da es die Entstehung und innere Logik von Selbstmordterrorismus auf eine funktionale Weise darstellt, besitzt dieses Modell die Aussagekraft, gefährliche Entwicklungen zu erkennen, mögliche Verläufe vorherzusehen und entscheidungskritische Punkte zu identifizieren. Betrachtet man die gängigen Methoden der Terrorismusbekämpfung, die oftmals eher aus dem Bauch heraus anstatt aufgrund von Analysen angewandt werden, so wird die Notwendigkeit eines solchen Modells deutlich: Es ermöglicht, auf Basis fundierter Einblicke in die psychologische Mechanik von Selbstmordterrorismus langfristig wirksame Strategien für einen sinnvollen Umgang damit zu finden. 1. Der Selbstmordattentäter - wer ist das? 2. Erscheinungsformen des Selbstmordattentates 2.1. Die Assassinen - vom Unterlegenen zum Rebellen 2.2. Der Iran - Ayatollah Chomeini und seine Selbstmordbataillone 2.3. Die Hisbollah im Libanon - Systematisierung der iranischen Idee 2.4. Palästinensischer Selbstmordterrorismus - we only have our bodies and our blood to give 2.5. Kamikaze - Märtyrertum nach dem Rezept der Samurai 2.6. Die Black Tigers - Präzisionsmethoden auf Sri Lanka 3. Politik und Geschichte - die gesellschaftlichen Motoren des Selbstmordterrorismus 3.1. Zusammenfassung und Kategorisierung der Daten aus den Fallbeispielen 3.2. Einflüsse, Bedingungen, Abhängigkeiten - was hängt wie zusammen? 3.3. Integration der Ergebnisse - ein Modell von Prozessen und Motiven 4. Blickpunkt Täter: Vom politischen Hintergrund zum Individuum 4.1. Zusammenfassung und Kategorisierung der Daten aus den Fallbeispielen 4.2. Individuumszentrierte Analysen 4.3. Zusammenfassung: der psychische Nutzen einer Märtyrer-Ideologie 5. Die Genese der Motivation zur instrumentellen Selbstzerstörung 5.1. Erklärungsmodell zur Genese von Selbstmordterrorismus 5.2. Motivationstheoretische Betrachtung 6. Modelltestung 7. Modellgestützte Implikationen zum Umgang mit Selbstmordterrorismus 7.1. Repression, Erfolgsaussichten und Bilanzen 7.2. Kleine Schritte auf anderen Wegen und die politische Ernsthaftigkeit 7.3. Ansatzpunkt moderate Bevölkerung 7.4. Einheit, Konkurrenz und Manövrierfähigkeit 7.5. Wir habens gewusst und das Feindbild 8. Anhang

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