Das Buch macht auf die Existenz eines für die Integrationspädagogik neuen bedeutsamen Arbeitsfeldes aufmerksam, das bislang noch kaum bekannt ist: integrative Erwachsenenbildung. Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung ist in ihrer Notwendigkeit noch immer nicht allgemein anerkannt und daher in wenigen Bundesländern und Kantonen gesetzlich verankert (z. B. als Recht auf Bildungsurlaub). Gleichzeitig wird sie aber zunehmend von Wohneinrichtungen oder Werkstätten für Behinderte in Form separater Kurse angeboten. Die Autoren stellen an praktischen Beispielen aus verschiedenen Ländern die Chancen einer integrativen Erwachsenenbildung dar und zeigen Wege zur Realisierung integrativer Projekte auf. Projekte in Würzburg und Zürich zeigen, wie bei der Realisierung vorgegangen werden kann, welche Erfahrungen integrative Erwachsenenbildung für nicht behinderte und behinderte Teilnehmer ermöglicht, und legen auch die typischen Problemstellen offen, die bei der Realisierung auftreten können. Das Beispiel Englands zeigt schließlich eine "Bildungsreform von oben", durch die integrative Erwachsenenbildung zum Regelfall geworden ist, und bietet Vergleichsmöglichkeiten und Argumentationshilfen für die Arbeit in den deutschsprachigen Ländern.