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Die wahren Kosten des Krieges

Wirtschaftliche und politische Folgen des Irak-Konflikts

Erschienen am 26.05.2008
16,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570550724
Sprache: Deutsch
Umfang: 304 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21.5 x 6.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Obwohl die Autoren oftmit Zahlen jonglieren, ist ihr Buch alles andere als eine trockene Lektüre. Das Hauptanliegen ihrer verdienstvollen, akribischen Analyse sind vielmehr die oft vernachlässigten ökonomischen Folgen des Krieges – ausgedrückt in US-Dollars." Süddeutsche Zeitung "Die Leistung der Autoren ist beeindruckend." Welt am Sonntag „Angesichts sozialer Ungerechtigkeit ist heute Verantwortung im Weltmaßstab gefordert, eine Globalisierung des Verantwortungsbewusstseins. Stiglitz weist Wege und regt zum Nachdenken an.“ KURIER WIEN

Autorenportrait

Joseph Stiglitz, geboren 1943, war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford, bevor er 1993 zu einem Wirtschaftsberater der Clinton-Regierung wurde. Anschließend ging er als Chefvolkswirt zur Weltbank und wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet. Heute lehrt Stiglitz an der Columbia University in New York und ist ein weltweit geschätzter Experte zu Fragen von mkonomie, Politik und Gesellschaft. Bei Siedler erschienen unter anderem seine Bestseller "Die Schatten der Globalisierung" (2002), "Die Chancen der Globalisierung" (2006) und zuletzt "Im freien Fall" (2010). Linda Bilmes arbeitete für das amerikanische Handelsministeriums und lehrt heute Finanzwirtschaft an der Kennedy School of Government in Harvard. Sie schreibt regelmäßig u. a. für die "New York Times".

Leseprobe

Mittlerweile steht fest, dass der Irakkrieg der USA ein schrecklicher Fehler war. Fast 4000 US-Soldaten sind gefallen, und über 58000 wurden verwundet, verstümmelt oder sind ernstlich erkrankt. Weiteren 7300 US-Soldaten widerfuhr in Afghanistan das Gleiche. 100 000 US-Soldaten sind mit gravierenden psychischen Problemen und Störungen aus dem Krieg heimgekehrt, und bei einem erheblichen Prozentsatz dieser Personen werden diese Schädigungen einen chronischen Verlauf nehmen und langfristig andauern. So erbärmlich das Regime von Saddam Hussein auch gewesen sein mag, hat sich der Lebensalltag für die Iraker heute jedoch weiter verschlimmert. Viele Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Wohnhäuser und Museen des Landes wurden zerstört, und die Strom- und Wasserversorgung ist heute schlechter als vor dem Krieg. Ethnisch und religiös bedingte Gewalt grassiert. Das Chaos im Irak hat das Land zu einem Magneten für alle Arten von Terroristen gemacht. Die Annahme, der Einmarsch der Amerikaner würde das Land demokratisieren und den politischen Wandel im Nahen Osten beschleunigen, gleicht heute einem Hirngespinst. Wenn der Preis des Krieges vollständig bezahlt worden sein wird, dürfte die amerikanische Staatsverschuldung um einige Billionen Dollar größer sein. Der Irakkrieg hat auch den Ölpreis in die Höhe getrieben. So hat dieser Krieg auf diese und andere Weise die Volkswirtschaft der USA geschwächt. In Anbetracht des menschlichen Leids, das der Krieg im Irak verursacht hat, mag es gefühllos erscheinen, nur die finanziellen Kosten in Betracht zu ziehen. Nüchterne Zahlen werden nie die Schmerzen der Gefallenen oder der lebenslang Verstümmelten und Entstellten wiedergeben. Trotzdem sind wir der festen Überzeugung, dass es wichtig ist, sich Klarheit zu verschaffen über die Kosten dieses Krieges. Der Entschluss, in den Krieg zu ziehen, beruhte auf falschen Prämissen. So wurde unter anderem behauptet, es gebe eine Verbindung zwischen Saddam Hussein und den schrecklichen Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon. Falsche Geheimdienstinformationen führten zu der Behauptung, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen, obgleich die Inspektoren der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO, englisch: 'International Atomic Energy Agency', IAEA) zum gegenteiligen Ergebnis gekommen waren. Viele behaupteten, der Krieg wäre rasch vorüber und die Demokratie würde im Irak eine Blütezeit erleben. Und schließlich wurde die Ansicht vertreten, der Krieg werde nur wenig kosten und sich selbst finanzieren. Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass die Kosten des Krieges in Bezug auf Menschenleben und Staatsfinanzen gigantisch sind. Schätzungsweise werden sich die Haushalts- und Wirtschaftskosten für die Vereinigten Staaten auf etwa drei Billionen Dollar belaufen, wobei die übrigen Staaten der Welt vielleicht noch einmal doppelt so hohe Kosten tragen müssen. Einerseits geht es in diesem Buch um diese drei Billionen Dollar - darum, dass Amerika die Schulden für diesen Krieg jahrzehntelang wird abtragen müssen und die wahren Kosten viel höher liegen als die ursprünglichen Schätzungen der Regierung Bush. Aber in diesem Buch geht es um viel mehr als nur um eine Zahl. Indem wir eine genaue Aufstellung der Kosten vornehmen, verstehen wir die Auswirkungen des Krieges besser und lernen vielleicht, wie wir uns möglichst unbeschadet aus dem Irak zurückziehen können. Die USA haben schon jetzt einen gepfefferten Preis für den Einmarsch im Irak bezahlt. Die sichtbarste Belastung ist der Blutzoll, den kämpfende Männer und Frauen entrichten müssen. Die ökonomische Belastung ist nicht so offensichtlich. Die laufenden Ausgaben, die weitgehend über Kredite finanziert werden, wurden erheblich unterschätzt, auch wenn nicht einmal die gewaltigen Summen, die ausgegeben wurden, genügten, um die gesteckten Ziele zu verwirklichen oder die US-Truppen zu schützen. Die künftigen Kosten, die auch nach dem Abzug der USA aus dem Irak weiter steigen wer Leseprobe

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