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Nimm den Tod persönlich

Praktische Anregungen für einen individuellen Abschied

Erschienen am 14.09.2009, 1. Auflage 2009
14,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783579068299
Sprache: Deutsch
Umfang: 189 S., 10 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 1.5 x 21.5 x 13.6 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Zeit zwischen Tod und Beerdigung individuell gestalten Zwischen Tod und Beerdigung eine praktische Handreichung für Angehörige mit Vorschlägen für eine persönliche Gestaltung Was kann ich tun, wenn ein Mensch, der mir nahe steht, stirbt? Wie kann ich die Zeit zwischen seinem Tod und der Beerdigung individuell gestalten? Fritz Roth und Georg Schwikart erklären in ihrem umfassenden Ratgeber, warum es sinnvoll ist, sich mit dem Tod 'praktisch' zu beschäftigen. Alles, was nach dem Tod eines Menschen getan werden kann, wird hier ausführlich und konkret erläutert: von der Versorgung des Leichnams, Formulieren und Verschicken der Todesanzeige, Aussuchen und individuelles Gestalten von Sarg oder Urne, die Gestaltung der Trauerfeier bis hin zu Anregungen, wie die Erinnerung an den Toten bewahrt wird.

Autorenportrait

Fritz Roth, geboren 1949, Bestatter, Trauerbegleiter und Gründer der Privaten Trauerakademie Fritz Roth, gilt vielen Kollegen als Enfant Terrible der Bestattungsbranche. Ausgebildet von dem anerkannten Trauertherapeuten Jorgos Canacakis, hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen die Angst vor dem Tod und dem Alleinsein in der Trauer zu nehmen. Dreh- und Angelpunkt seiner Arbeit ist sein ?Haus der menschlichen Begleitung? in Bergisch Gladbach und die "Gärten der Bestattung, der erste private Urnenfriedhof Deutschlands. Dr. Georg Schwikart, geb. 1964, verheiratet, zwei Kinder, Studium der vergleichenden Religionswissenschaft, Theologie und Volkskunde in Neuburg/Donau, Bonn und Tübingen. Er ist Publizist und freier Schriftsteller. Zahlreiche Veröffentlichungen von Sachbüchern, Erzählungen und Lyrik. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und in der Europäischen Autorenvereinigung "Die Kogge? und leitet die "Literarische Werkstätten", in denen sich Feierabenddichter, aber auch semiprofessionelle SchriftstellerInnen miteinander über das Handwerkszeug des Schreibens austauschen können.

Leseprobe

"Wahres Glück", stand jüngst im Leitartikel des SPIEGEL zu lesen, "hat den Tod im Boot". Vielleicht sehen Sie das ja ähnlich - immerhin halten Sie gerade ein Buch in Händen, das zu offenem, konstruktivem Umgang mit dem Tod einlädt: Nimm den Tod persönlich. Ich bin Bestatter von Beruf; Bestatter und Trauerbegleiter. Ich liebe meine Arbeit und bin dankbar für die Begegnungen und die Erfahrungen mit den Menschen, die mein Tun in Anspruch nehmen. Es ist hilfreich und wichtig, dass Hinterbliebene sich konkret mit der Realität des Todes auseinandersetzen. Auch und besonders durch eigenes Tun im Zusammenhang mit der Beerdigung und ihrer Vorbereitung. Irgendwann einmal hat der erste Bestatter mit dem Angebot geworben, den Hinterbliebenen >alle Formalitäten< abzunehmen - und hat damit eine schwerwiegende Fehlentwicklung in Gang gesetzt. Betrachte ich die heute verbreitete Praxis, gewinne ich den Eindruck: Wir lassen uns unsere Toten stehlen. Nur Stunden nach dem letzten Atemzug - meist in Klinik oder Altenheim - wird der Verstorbene abgeholt. Oft sehen wir ihn nie wieder: Eine gut geölte Dienstleistungsmaschinerie sorgt dafür, dass wir nicht mehr mit dem Verstorbenen in Berührung kommen. Wir sollen den Toten so in Erinnerung behalten, wie er im Leben aussah. Und wie, frage ich, sollen wir dann Abschied nehmen? Wie bringen wir es übers Herz, den Sarg mit Erde zu bedecken, wenn für uns darin noch immer der Mensch liegt, nicht seine sterblichen Überreste? Ich rate allen Hinterbliebenen, sich Zeit zu nehmen. Niemand kann Sie zwingen, angesichts des Todes in Hektik zu verfallen. Dies ist Ihre letzte Gelegenheit, Ungesagtes auszusprechen, Belastendes mit in den Sarg zu legen. Trauer ist Liebe. Wenn Sie die Möglichkeit haben, gestalten Sie liebevoll die letzten Augenblicke mit dem Verstorbenen. Die Kinder können Grabbeigaben basteln, gemeinsam mit Ihnen den Sarg bemalen. In diesem Buch finden Sie eine ganze Reihe von Anregungen, Ermunterungen und Ideen dazu. So schaffen Sie einen Schatz von Erinnerungen, von dem Sie und Ihre Familie, Ihre Freunde ein Leben lang zehren können. Sie allein entscheiden, was richtig für Sie ist, über was der Tote sich wohl gefreut hätte. Trauer vermag große Kräfte freizusetzen. Und viel Kreativität. Viele ihrer beeindruckenden Werke schufen Künstler in Momenten größten Leids. In diesem Buch werden viele Möglichkeiten der aktiven und individuellen Gestaltung vertieft. Die Leser werden eingeladen, sich zu überlegen, was sie persönlich tun möchten, wenn ein vertrauter Mensch stirbt. Dabei sollten Sie sich von Gedanken leiten lassen, dass Trauer Liebe ist. Die gefühlten Wünsche und Vorstellungen sollten schriftlich festgehalten werden, um sie im Bedarfsfall dann auch nutzen zu können. Nach der Beerdigung, der Trauerfeier beginnt der zweite, längere Teil des Trauerweges. An dessen Ende steht das Versprechen neuen Glücks - je bewusster und aktiver Sie Ihre Trauerarbeit gestalten können, je weniger Sie verdrängen müssen, statt zu verarbeiten, desto größer ist die Chance, gewachsen und glücklicher aus der Zeit der Trauer hervorgehen: Das wahre Glück hat den Tod mit im Boot. Fritz Roth GEORG SCHWIKART Abschied nehmen ernst genommen Wenn ein Mensch gestorben ist Im Bereich Sterben, Tod und Trauer hat jede Kultur ihre eigenen Rituale und Sitten ausgebildet. Ob der Tote nun verbrannt oder begraben wird, ob man schweigend oder schluchzend trauert - die Tradition regelt, was zu tun oder zu lassen ist. Dieses Reglement kann Halt verschaffen, aber auch einengen. Brauchtum ist etwas Organisches, es wuchert, breitet sich aus, manches verholzt und wird starr, stirbt ab, Neues entsteht, vermischt sich mit anderen Einflüssen. 1966 starb mein Vater an Leukämie. Es geschah an einem herbstlichen Septembertag in einem Krankenhaus der Stadt Düsseldorf. Als dem Pflegepersonal auffiel, dass es mit dem Mann zu Ende gehen würde, da - schob man ihn ins fensterlose Badezimmer. Das mag uns heute geradezu barbaris Leseprobe
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